Briefmarken-Ratgeber
NEU
Guten Tag, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Guten Tag, habe Ihr Handbuch aufmerksam gelesen und finde es sehr hilfreich und interessant. Sammle seit Über 55 Jahren in allen nur denkbaren Formen
z.B. Konfektschachteln usw. Sollte man wirklich alles vorhandene ohne Wert wegwerfen oder einstampfen. Auf Postkarten und in Briefen habe ich immer wieder sehr interessante Texte gelesen, die eigentlich auch in Schulbüchern Platz hätten. Was halten Sie von den Gedenkblättern der DDR? Habe da mal nach der Wende über 200 Stück billigst erworben. Wieviele gibt es da noch so? Glückwunsch zu Ihrer ausführlichen Arbeit. MFG Jürgen aus Berlin Zehlendorf


usw. Sollte man wirklich alles vorhandene ohne Wert wegwerfen oder einstampfen. Auf Postkarten und in Briefen habe ich immer wieder sehr interessante Texte gelesen, die eigentlich auch in Schulbüchern Platz hätten. Was halten Sie von den Gedenkblättern der DDR? Habe da mal nach der Wende über 200 Stück billigst erworben. Wieviele gibt es da noch so? Glückwunsch zu Ihrer ausführlichen Arbeit. MFG Jürgen aus Berlin Zehlendorf
Antwort:
Die Beurteilung und der Umgang mit seinen Sammlungen ist ganz individuell. Sie ist immer mit ganz persönlichen Erinnerungen und besonderen Bezügen verbunden. Da die Doktrin aufzustellen, "wertloses" wegzuwerfen, wäre vermessen, allein schon deshalb, weil sich "Wert" auf unterschiedlichste Art definieren läßt.

Ich persönlich habe (und tue es immer noch) alle nicht prüfbaren Marken entsorgt - wie auch die massenhaft ersttagssondergestempelten Massenmarken.

Aber man sollte die Realität kennen und seine Erwartungen bzw. sein Tun daran ausrichten. Dazu zählt auch, sein Umfeld (Erben) darüber zu informieren.

Ich halte die DDR im gleichen Umfang wie auch Bund und Berlin in den sammelwürdigen Varianten für hochinteressant. Von den Gedenkblättern habe ich selbst noch einige, ordne die aber logischerweise auch unter Machwerk und somit "nicht sammelwürdig" ein. Auflagen wären i.ü. nur dann interessant, wenn eine Nachfrage bestünde - und die kann man, wenn man ebay beobachtet, nicht erkennen.

Wenn Sie der Meinung sind, mein Umgang mit der Philatelie sei für Sie übernehmbar, dann bauen Sie doch unter diesen "neuen" Erkenntnissen an Ihren "alten" Sammlungen weiter. Sie werden über die Veränderungen staunen und viel Spaß damit haben.

Ach ja, für ein Umdenken gibt es keine Altersgrenze.
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.