Briefmarken-Ratgeber
NEU
Guten Morgen, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Sehr geehrter Herr Köpfer,

meine ersten Marken sind von Schlegel zurück.

Bei der Rückgabe der Marken waren auch bei einigen Marken Hinweise dabeigestanden.

Hierzu habe ich einige Fragen:

1. 1 Marke hat auf der Rückseite den den BPP-Stempel mittig quer mit Hinweis "Stempel falsch". Frage: Marke wegwerfen?

2. Eine von mir als postfrisch vor 3 Monaten gekaufte Marke wurde nicht BPP-gestempelt und der Zettel "entfalzt" steckte davor. Frage: Die kann ich als "ungelaufen" einordnen?

3. Bei einem Ganzstück ist der BPP-Stempel auf der Rückseite genau mittig auf der Briefklappe und ein Zettel mit Hinweis "NICHT portogerecht". Frage: Was bedeutet die Position des Stempels?

4. 2 Marken mit dem Hinweis "Zahnfehler" haben den BPP-Stempel dennoch ziemlich weit unten, also nur ca 1 mm vom Unterrand weg. Frage: Dennoch sammelwürdig?

Vorab vielen Dank für Ihre Antworten.

Viele Grüße
CHESSBASE



habe ich einige Fragen: 1. 1 Marke hat auf der Rückseite den den BPP-Stempel mittig quer mit Hinweis "Stempel falsch". Frage: Marke wegwerfen? 2. Eine von mir als postfrisch vor 3 Monaten gekaufte Marke wurde nicht BPP-gestempelt und der Zettel "entfalzt" steckte davor. Frage: Die kann ich als "ungelaufen" einordnen? 3. Bei einem Ganzstück ist der BPP-Stempel auf der Rückseite genau mittig auf der Briefklappe und ein Zettel mit Hinweis "NICHT portogerecht". Frage: Was bedeutet die Position des Stempels? 4. 2 Marken mit dem Hinweis "Zahnfehler" haben den BPP-Stempel dennoch ziemlich weit unten, also nur ca 1 mm vom Unterrand weg. Frage: Dennoch sammelwürdig? Vorab vielen Dank für Ihre Antworten. Viele Grüße CHESSBASE
Antwort:
Aus so einer Prüfsendung kann man wunderbare Erfahrungen für die Zukunft sammeln.

Zu 1
Solche Marken sind manipuliert, somit wertlos und nicht sammelwürdig. Ich werfe solche Marken jedoch nicht weg, sondern habe mir eine, glücklicherweise immer noch sehr kleine, Sammlungen "Fälschungen" in meine Normalsammlung "Berlin" eingebaut.

Zu 2
Entfalzte Marken sind ebenfalls manipuliert und teilen somit das Schicksal der falsch gestempelten. Ich stelle jedoch zum wiederholten Mal die Frage, warum der Prüfer diese Marken nicht mit "entfalzt" kennzeichnet und sie so den Möglichkeiten eines erneuten betrügerischen Verkaufs entzieht? Das gilt im Übrigen auch für nachgezähnte Marken. Das ist eine Unterlassung zum Schaden der Sammler!

Zu 3
Wenn Sie das Ganzstück von der Rückseite her gesehen gegen eine starke Lichtquelle halten, sollte der Prüfstempel zur Marke gesehen dort sein, wo er qualitätsmäßig hingehört.

Beim Kauf von Ganzsachen sollte man immer auf die Portorichtigkeit achten. Ich selbst kaufe hie und da jedoch bewußt Briefe, die nicht portogerecht sind, weil die Marken z.B. wunderbar zentrisch gestempelt sind.

Zu 4
Solche Marken sind nicht Q1 und deswegen für mich auch nicht sammelwürdig. Der geringe Abstand des Prüfzeichens zum Unterrand läßt Anbieter, ohne die Rückseite zu zeigen, wiederum von "tiefstgeprüft" sprechen. Ich frage mich, ob das alles nur Laien sind?

Als Folgerung daraus vielleicht nochmals der Hinweis, daß man geprüfte Briefmarken, deren Vorder- UND Rückseite NICHT abgebildet ist, nicht kaufen sollte. Ich habe kürzlich einen Händler darum gebeten, mir einen Scan von der Rückseite einer angebotenen Marke zu senden -ohne jede Reaktion.

Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.